Donnerstag, Juni 22, 2006

Just married – 2 Deutsche in Kärnten…

Es war Montag der 19. Juni 2006. Marcel, Jan, Mama und ich machten uns gegen Abend auf den Weg nach Greifenburg. Denn dort heiratete meine Tante am nächsten Tag. Stürmisches Wetter mit bachartigen Regenfällen zwang uns auf der Autobahn nicht schneller als mit 40 km/h zu fahren. Erst gegen 23 Uhr erreichten wir unser Ziel. Den Bauernhof Hopfgartner, wo bereits meine Großeltern und natürlich das zukünftige Ehepaar verweilten. Auch zur späten Stunde wurden wir noch herzlich empfangen und auf die nett eingerichteten Zimmer verteilt, wohingegen meine Mutter mit meinem Cousin in eine Ferienwohnung geschickt wurden.

Als ich vorsichtig anfragte, wann man denn an diesem besagten Dienstag aufstehen solle, war ich ziemlich erleichtert bei der Aussage, dass es um 8 Uhr Frühstück geben würde. Nun war es so gegen Mitternacht und jeder war etwas ermüdet von der 5 ½ - stündigen Fahrt in einem viel zu kleinen Touran. Nach dem Duschen ging es auch relativ zügig zu Bett, damit man auch pünktlich gegen 8 Uhr halbwegs ausgeschlafen beim Frühstück erscheinen kann.

7:45 Uhr, der Wecker klingelt. Ein raunen ging durch Zimmer 4, aber jeder fasste sich an seine eigene Nase und rappelte sich aus seinem Bett. Kurz noch was anziehen und runter zu den anderen, die da schon saßen. Das wir dann schon 9 Minuten vor 8 Uhr erschienen erstaunte so manch einen, was wir zwei nicht unbedingt verstanden, es aber dennoch als ein Lob auffassten. Die Braut war schon seit 7 Uhr beim Friseur und der Bräutigam war die Ruhe selbst und genoss sein Frühstück. Da der Termin beim Standesamt erst auf 11:30 Uhr geplant war, hatte man noch gut Zeit für sich und genug Zeit sich gemütlich fertig zu machen. Kurz vor 11 Uhr kam der, vom Brautpaar engagierte Fotograf, der uns nahezu den ganzen Tag begleitete. Er fing sogleich mit seiner Arbeit an und schoss ein Foto nach dem anderen. Kurz ein Gruppenfoto hier, dann dort,… Schon wurde es Zeit, es war 11:25 Uhr, sich auf den Weg zum Standesamt zu machen.



Mit 3 Minuten Verspätung erreichten wir auch dieses und die ganze Zeremonie war nach einer guten viertel Stunde vorüber. Gabi und Rolf waren nun Mann und Frau. Anschließend wurde das Paar noch von allen Gästen beglückwünscht, so wie es halt üblich ist ;o) .

Da es nun kurz vor 12 Uhr war, ging es nun zur Gaststätte „Ranner“. Hier wurden wir mit einem Holundersekt empfangen und verbrachten noch ein paar gemütliche Minuten im kühlen Schatten im Biergarten. Hier wurden dann auch die Geschenke ausgepackt und begutachtet.



Nun ging es zum Essen. Zur Vorspeise gab es eine Kärntner Hochzeitssuppe mit Fritatten, Markklöschen und Griesnockerln. Als Hauptgang gab es einen Grillteller mit Pommes, Nudeln, Karotten, Bohnen im Speckmantel und Blumenkohl im Kartoffelkörbchen an Champignonrahmsoße und/oder Pfefferrahmsoße. Zum Dessert gab es einen Früchtebecher.

Damit die Fresserei auch kein Ende nimmt, gab es ca. 45 Minuten nach der Abfahrt vom Ranner zurück zum Hopfgartner Hof Kaffee und Kuchen. Natürlich traditionell mit dem Anschneiden der Hochzeitstorte die von der Bäuerin selbst gebacken wurde. Nicht zu verachten waren auch die selbst gemachten Kärntner Hochzeitskrapfen, die mit Mohn gefüllt waren.



Plötzlich geht die Tür auf. Zwei Musikanten, einer mit einer Quetschkommode, der andere mit einer Klarinette, treten ein. Diese untermalten den Nachmittag mit heimischer Musik. Organisiert wurde diese Überraschung vom Bauer. Gabi und Rolf waren sichtlich begeistert. Der Nachmittag verging. Nach Kaffee und Kuchen gab es noch ein Übereinstimmungsspiel. Erst nach einer kurzen Einlaufphase gab es die gewissen Übereinstimmungen. Zur Strafe durfte Mann oder Frau ein Puzzelteil auf eine Leinwand abmalen. Heraus kam ein sehr abstraktes Bild. Ein kleiner armer Picasso ;o) .

Und damit die Gäste nicht verhungern gab es gegen 21 Uhr noch ein Gulasch.

Die internationale Hochzeit, mit Gästen aus Holland, Belgien, Deutschland und Österreich neigte sich gegen Mitternacht dem Ende. Das Brautpaar verzog sich in ihr Zimmer…

Am nächsten Morgen hieß es frühstücken, fertig packen und sich wieder in den zu kleinen Touran quetschen. Wir überließen das frisch gebackene Ehepaar den Hof und wünschten noch eine angenehme Flitterwoche.

Die Erste Etappe ging von Greifenburg bis nach Kitzbühl. Dort machten wir noch einen Stopp bei Hofer. Etappe zwei ging bis München. Dort angekommen machten sich Marcel, Jan und ich auf den Weg zu einem 3-stündigen Stadtbummel. Gegen 18 Uhr ging es an den Heimweg. Ich denke, jeder war froh, als er aus dem Auto ausstieg und sich wieder daheim wusste.

Für mich persönlich kann ich sagen, dass mich meine Tante mit der Organisation sehr überrascht hatte. Ich hatte nicht mit einer solch „großen“ Hochzeit gerechnet und möchte mich auch hier nochmals sehr, sehr herzlich für die Einladung bedanken.

Die Bilder werde ich noch heute zum Entwickeln bringen und hoffe sie werden euch gefallen.

Keine Kommentare: